Affiliate Links im selben oder neuen Fenster öffnen?
Obwohl es wohl eher eine Kleinigkeit ist, werden viele bei der Einbindung ihrer Affiliate-Links schon mal vor dieser Frage gestanden haben: Soll ich dem Link ein target=“_blank“ mitgeben oder eher nicht?
Beide Varianten haben natürlich Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gibt. Und obwohl es viele nur als Kleinigkeit abtun, ist es auf jeden Fall ein geringer Einflussfaktor auf die Conversion Rate. Selbst wenn es sich nur um einen einstelligen Prozentwert handelt, macht es dennoch Sinn, zumindest darüber nachzudenken, den Link im neuem oder selben Fenster zu öffnen, da der Aufwand zur Einbindung sehr gering ist.
Ich habe mir heute ein paar Gedanken zu diese Thema gemacht und Vorteile sowie Nachteile gesammelt. Natürlich kann man hier kein allgemein gültiges Fazit ziehen, dennoch konnte ich für mich selber eine Richtlinie für künftige Projekte festlegen. Selbstverständlich freue ich mich auch auf eure Meinung in dieser Angelegenheit, die ihr sehr gerne in Form eines Kommentars hinterlassen könnt.
Affiliate Links im selben Fenster öffnen
Als erstes möchte ich die Vorteile nennen, die entstehen, wenn man Affiliate Links ohne target=“_blank“ platziert und somit im selben Fenster öffnet.
- Der Käufer erhält möglicherweise einen höheren Trust zum Shop. Ein sich neu öffnender Tab verbinden viele Nutzer mit dem Verlassen der eigentlichen Seite.
- Die Zusammengehörigkeit zwischen Landing Page und Affiliate-Seite ist vor allem für Internet-affine Besucher größer. Webseiten im neuem Tab werden schneller als Werbung empfunden.
- Dem Benutzer stehen keine Klickalternativen mehr auf der alten Seite zur Verfügung. Wenn die Landing Page richtig gewählt ist, wird er weniger das Gefühl verspüren, nur „weitergeleitet“ worden zu sein.
- Vor allem durch Werbe-Layer haben Webseiten im neuem Fenster / Tab einen schlechten Ruf erhalten
- Zwar banal, aber bei vielen Links von Vorteil: Standardmäßig liefern die meisten Netzwerke ihre Code-Snippets ohne target=“_blank“ aus. Man kann Sie direkt übernehmen und muss den Quelltext nicht mehr anpassen
Affiliate Links im neuen Fenster öffnen
Natürlich habe ich auch Vorteile entdeckt, die für die Verwendung von target=“_blank“ sprechen.
- Gefällt dem Nutzer das Angebot / Produkt nicht, steht ihm weiterhin die Webseite zur Verfügung, um nach einem anderen Produkt zu suchen
- Auf der Zielseite wird ein Cookie platziert. Bleibt die Affiliate-Seite offen und klickt der Besucher auf einen weiteren Link, wird möglicherweise in einem weiteren Shop ebenfalls ein Cookie platziert
- Man kann auch auf nicht nur reinen Affiliate-Webseiten Links platzieren. Beispielsweise verliert man bei einem Blog den Leser nicht, wenn er im Artikel auf einen Affiliate-Link klickt. So bewirbt man ein Produkt und ermöglicht, dass der Benutzer später eventuell noch den Blog-RSS-Feed abonniert oder eine andere Aktion vornimmt.
Mein Fazit
Für mich selber habe ich eine gute Methode gefunden um zu Entscheiden, wann ein Affiliate-Link im neuen Fenster öffnen soll.
Immer dann, wenn ich den Besucher nur ein Produkt „vorstellen“ möchte, also wenn seine Kaufabsichten nicht klar sind, sondern er sich nur informieren möchte, öffne ich die Zielseite in einem neuen Fenster oder Tab. Dies ermöglicht mir, dem Besucher ein Produkt zu empfehlen. Gefällt es ihm, tätigt er möglicherweise einen Kauf, gefällt es ihm nicht, steht ihm weiterhin meine Webseite zur Verfügung, um andere Aktionen zu tätigen.
Konkret bedeutet dies, dass ich Links aus Blog- oder Magazin-Artikeln generell immer im neuen Fenster öffnen lasse. Auch bei Produktübersichten und -listen macht dies meiner Meinung nach Sinn, vor allem wenn verschiedene Zielseiten verlinkt sind und so im Idealfall mehrere Cookies platziert werden.
Im Umkehrschluss bedeutet dies, wenn ein Besucher mit einem direkten Kaufwunsch auf meine Webseite kommt, werde ich ihn auch direkt umleiten. Auf das taget=“_blank“ zu verzichten bietet sich vor allem bei der Verwendung von „Call-to-Action“-Buttons an. Direkter Kaufwunsch bedeutet auch direkte Weiterleitung, ich muss dem Besucher nichts empfehlen. Hierbei handelt es sich natürlich um den Idealfall, aber bei reinen Affiliate-Webseiten sollte man ja sowieso hauptsächlich auf die „Kauf-Keywords“ optimieren, wie ich von Herrn eisy gelernt habe ;)
Dieser Artikel wurde am 15.01.2011 veröffentlicht
Aus den oben genannten Gründen bevozuge ich immer die target=”_blank”-Methode.
Wenn der Inhalt stimmt auf den reinen Affiliate-Seiten, kann der potentielle Käufer bei nichtgefallen des Shops/Produktes immer noch auf einen anderen Link klicken.
Wenn jetzt allerdings die Affiliate Seite sehr stark am Design und Look&Feel des Shops angepasst ist, ist das Ziel im selben Fenster wohl besser. Ist allerdings bei meinen Projekten nie der Fall…
Hallo Torben, wirklich ein sehr guter Artikel der bestimmt viele Affiliate-Einsteiger und auch -Profis interessieren dürfte! Ich variiere derzeit etwas und teste etwas rum. Mal sehen was mehr Conversions bringt ;-)
Hi Torben, toller Artikel und ich kann dem Kommentar von Uwe nur zustimmen. Bei Landingpages, die im Stil des Produktshops selbst gehalten sind würde ich ebenfalls im gleichen Fenster öffnen. Über Produktplatzierungen im Blog bevorzuge ich jedoch immer ein target=_blank, da der User so nicht verloren geht sollte ihm das Produkt doch nicht zusagen. Gruß Florian
Schöner Artikel und guter Lösungsansatz. Habe ich so in etwa auch gemacht. Muss man natürlich immer abtesten. Eine Affiliate Seite für Surfsticks muss da anders gehandhabt werden wie eine Fotobuch- Vergleichsseite, da man davon ausgehen kann dass die Besucher einen unterschiedlichen Bezug zum Web haben.
Ansonsten gilt: testen, testen, testen :-).
Genau, Martin hat das wichtigste gesagt. Ich bin auch der Meinung, dass je nach Zielpublikum anders umgegangen werden soll. Ich als internetaffiner Mensch fühle mich immer irgendwie bemuttert wenn sich ein neues Fenster öffnet, da ich ja weiss wie man den Link eben im selben Fenster öffnet und wie in einem Neuen (wenn das target=“_blank“ nicht vorhanden ist). Also immer die Frage stellen, wen spreche ich an und dann natürlich wie Martin so schön sagt: